Beim Thema Gesundheit sprechen Harris und Trump bisher vor allem über zwei harte, emotionale Punkte: Geld und Abtreibung. Die Börse betrachtet das eher kühl und fragt sich, was das wirtschaftlich für den Gesundheitsmarkt bedeuten würde. Vor allem die neue Kandidatin der Demokraten steht hier derzeit unter Beobachtung.
Harris will es mit „Big Pharma“ aufnehmen und die Gesundheitskosten senken. Die Börse hat das bisher kalt gelassen. Viele erwarten eine Fortsetzung der Biden-Harris-Politik, die mit dem Inflation Reduction Act begonnen hat. Das bedeutet: Die Regierung verhandelt mit den Pharmaherstellern über Preisnachlässe für Arzneimittel – aber nur für jene Produkte, die das staatliche Krankenversicherungssystem insgesamt am meisten Geld kosten. Im August 2024 gab das Weiße Haus die ersten zehn Medikamente bekannt, die ab 2026 deutlich günstiger werden, im Schnitt um 22 Prozent. Die nächste Runde folgt im Januar 2025, dann geht es um 15 weitere Präparate. Harris will diesen Kurs in den kommenden Jahren eher noch verschärfen. Abgesehen von kurzfristiger Volatilität hat die Börse dieses Szenario aber gut verkraftet.
Auch Trump will die Kosten für Medikamente senken, zum Beispiel durch Importe, und hatte bereits gegen Ende seiner ersten Amtszeit entsprechende Schritte eingeleitet. Im laufenden Wahlkampf hat er sich dazu noch kaum geäußert. Doch egal, ob Trump oder Harris am Ende gewinnen: Beide hätten im Amt relativ wenig Spielraum für große Reformen. Denn sie wären dabei auf die Zustimmung des Kongresses angewiesen, der weiterhin parteipolitisch „gespalten“ sein dürfte. Auch für den Kongress stehen im November Wahlen an.
„Obamacare“, das einst heiß umkämpfte Versicherungssystem, ist fest etabliert. Selbst Trump will es nicht mehr abschaffen, sondern „billiger und besser“ machen. Harris will den Krankenversicherern weniger Geld zur Verfügung stellen, um die staatlichen Versicherungsprogramme zu managen. Das könnte deren Aktienkurse belasten.
Das Thema Medikamentenpreise ist aktuell an der Börse weitgehend verarbeitet, wird aber auch in Zukunft eine große Rolle spielen. Innovationen werden für Hersteller von Medizinprodukten die einzige Möglichkeit zur Differenzierung und Preisverhandlungsstärke sein. Das betrifft nicht nur Pharma und Biotechnologie, sondern auch andere Bereiche wie die Medizintechnik. Für die Wall Street zählen jedoch zunächst einmal die US-Notenbank und ihre Zinsentscheidungen im September und den Monaten danach. Sinken die Zinsen, würde das die Finanzierung von Innovationen und Übernahmen erleichtern. Das könnte Gesundheitsaktien und insbesondere die Kurse kleiner und mittelgroßer Unternehmen begünstigen.
Wir gehen davon aus, dass die Ausgaben für Gesundheit – nicht nur für Behandlungen, sondern auch für Prävention – unabhängig vom Wahlausgang langfristig weiter steigen werden. Aus Sicht der Börse kommt es vor allem auf die Unternehmen des Gesundheitsmarkts an, und hier sind die Aussichten für die kommenden Jahre hervorragend. Wirklich gute Geschäftsmodelle gedeihen langfristig in jedem Umfeld. Für die Geldanlage mit Gesundheit sind daher die Innovationen und Dienstleistungen der Gesundheitsunternehmen vielleicht noch wichtiger als die Frau oder der Mann im Oval Office.
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Die Apo Asset Management GmbH (apoAsset) ist eine der führenden Fondsanlagegesellschaften mit den Schwerpunkten Gesundheit und Multi Asset. Sie wurde 1999 gegründet, vielfach ausgezeichnet und verwaltet zusammen mit beteiligten Unternehmen ein Anlagevermögen von rund 4 Milliarden Euro. Das Unternehmen verfügt über ein außergewöhnliches Netzwerk für Gesundheits-Investments. Dazu gehören neben dem eigenen Fondsmanagement-Team auch die Beteiligung an der Medical Strategy GmbH, ein wissenschaftlicher Beirat sowie die Gesellschafter Deutsche Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) und Deutsche Ärzteversicherung AG. Weitere Informationen unter www.apoasset.de.