Es heißt nicht umsonst, dass Vorbeugen die beste Medizin ist. Weil das auch wirtschaftlich Sinn macht, wächst die so genannte Präventionsmedizin enorm. Allein in den USA soll der Markt bis 2032 auf über 600 Milliarden US-Dollar wachsen, im Schnitt um über 10 Prozent pro Jahr (Quelle: Global Market Insights, Stand Oktober 2023). Seit 2015 fördert Deutschland den Sektor für Präventionsmedizin mit einem eigenen Gesetz.
Ein kluger Schachzug: Die Ausgaben von heute können die Kosten von morgen deutlich senken. Viele Unternehmen, von Tech-Riesen wie Apple bis zu Medizin-Startups, drängen auf diesen Markt. Und die Nachfrage nach Präventionsmedizin ist groß: Der Megatrend Gesundheit durchdringt alle Bereiche unseres Alltags und definiert ganze Lebensstile. Immer mehr Menschen wollen aktiv Krankheiten vorbeugen und ihre Lebensqualität erhöhen.
Von Impfungen bis zu Hightech-Gadgets
Krankheiten frühzeitig erkennen, bevor Symptome entstehen: Impfungen und Vorsorge-Programme, etwa zur Früherkennung von Krebs, sind klassische Beispiele. Hier spielen medizinische Geräte eine zentrale Rolle: von bildgebenden Verfahren wie MRT und CT über kleine tragbare Geräte zur Überwachung des Blutdrucks oder Blutzuckers bis hin zu Laborgeräten für Gentests und Biomarker-Analysen. Viele Programme, Methoden und Technologien, die auf eine Verbesserung der Ernährung und Fitness abzielen und den Risikofaktor Übergewicht verringern, können zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen – der häufigsten Todesursache in Deutschland – beitragen.
In diesem Bereich sind Medizintechnik-Konzerne wie Siemens Healthineers, Medtronic, GE Healthcare, Abbott Labs und Philips aktiv. Darüber hinaus sind auch Pharmaunternehmen, Gesundheitsdienstleister sowie Fitness- und Wellness-Unternehmen vertreten. Zudem entdecken branchenübergreifende Technologie-Unternehmen diesen Markt, da die Digitalisierung hier eine zunehmend wichtige Rolle spielen kann.
Investieren in einen dynamischen Markt
Präventionsmedizin ist nicht nur ein vorrübergehender Hype. Sie treibt Innovationen wie mRNA-Impfstoffe oder personalisierte Medizin nachhaltig voran. Ein Beispiel ist das Mini-EKG des deutschen Start-ups dpv-analytics. Der passbildkleine digitale Mikrosensor wird auf die Haut geklebt und zeichnet bis zu 13 Tage lang die Herzaktivität auf, die Auswertung übernimmt eine KI. Für Herzerkrankungen kann das ein wertvolles Frühwarnsystem sein.
Smartwatch-Hersteller wie Apple verfolgen ähnliche Ansätze. Diese Technologien können die Medizin erheblich verbessern und beschleunigen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Präventionstechnologie bietet nicht nur medizinische Fortschritte, sondern auch potenzielle Anlagemöglichkeiten in diesem Markt. Ein Ende dieser Innovationen ist ebenso wenig in Sicht wie ein Abflachen der Nachfrage. Somit bietet die Präventionsmedizin gute Möglichkeiten zur Ergänzung und Diversifikation eines Anlage-Portfolios. Zugang zu Teilen dieses Marktes bekommen Anlegerinnen und Anleger z.B. über aktiv gemanagte Fonds.
Fazit
Die Präventionsmedizin bietet nicht nur neue Chancen für die Gesundheit, sondern auch für Anlegerinnen und Anleger, da dieser wachsende Markt vielfältige Investitionsmöglichkeiten bereithält.