Assetklassen-Tuning mit Gesundheits-Aktien

Leistungssteigerung durch Tuning: Im Automobilbereich gehört es mittlerweile zum guten Ton, den vermeintlichen Standard zu optimieren – egal ob in optischer oder technischer Hinsicht. Was in der Automobilindustrie funktioniert, ist auch bei der Geldanlage möglich – und zwar aus dem Inneren der Assetklasse heraus.

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Niedrige Renditen und Nullzinsen sind seit einigen Jahren an der Tagesordnung. Und dies zum Leid der Anleger. Ein Investor mit einem Aktienportfolio, das sowohl in Europa, in den USA, Asien und ggf. in den Schwellenländern angelegt ist, hat über die letzten 15 Jahre idealtypisch per 31.08.2020 im Mittel wie ein MSCI World Index eine Rendite von 7,6 % p.a. bei einem Risiko (Volatilität) von 12,8 % p.a. erwirtschaftet. Die Ertragserwartungen eines global diversifizierten Wertpapierdepots dürften in den kommenden Jahren jedoch weiter abnehmen. Es zeichnet sich ab, dass der konjunkturelle Aufschwung nach gut 10 Jahren an Dynamik verliert. Erwartungsgemäß werden Aktienkurse in wirtschaftlichen Abschwungphasen eher stagnieren oder fallen.

 

Gesundheit sorgt für Stabilität im Depot

Dennoch bleiben Aktien ein Muss für jeden langfristigen Anleger, seien es professionelle Großinvestoren oder private Anleger mit kleineren Beiträgen. Skeptiker verweisen zwar auf die möglichen Risiken dieses Anlagesegments. Doch Anleger können die Rendite ihres Aktien-Portfolios ohne komplizierte Derivatestrukturen und einen Assetklassen-Wechsel verbessern und zugleich dessen Risiken verringern, indem sie das Portfolio von innen heraus optimieren, also „tunen“. Besonderen Charme weisen in diesem Zusammenhang Werte der Gesundheitsbranche auf, mit so vielfältigen Sub-Branchen wie Biotechnologie, Dienstleistungen, Medizintechnik, Pharma oder Digital Health. Der Gesundheitsmarkt ist weniger abhängig von Konjunkturzyklen und sorgt so für Stabilität im Depot.

Wachstumsmotoren für den Welt-Gesundheitsmarkt

Schätzungen der WHO, Deloitte oder Roland Berger werden die Gewinne der Unternehmen im globalen Gesundheitssektor bis zum Jahre 2030 um 5,9 % p.a. wachsen. Im Vergleich liegt das erwartete Weltwirtschaftswachstum bei lediglich 2,8 % (Stand: 31.08.2020).  Längst wird im Zusammenhang mit dem Thema Gesundheit von einem Megatrend gesprochen, der die kommenden Jahre bestimmen wird. Motor für das langfristige Wachstum des Welt-Gesundheitsmarktes ist zum einen der demografische Wandel. Weltweit steigen die Lebenserwartungen und das Durchschnittsalter und damit der Bedarf an Gesundheitsleistungen. Wachstumstreiber ist zum anderen der Aufstieg der Schwellenländer, die den Zugang zur Gesundheitsversorgung systematisch ausbauen. Und noch mehr: Asien wandelt sich dieser Tage zu einem regelrechten „Innovation-Hub“ für medizinische Leistungen.

„Ein Investment in den Gesundheitssektor ist […] kein Selbstläufer. Vielmehr kommt es darauf an, sinnvoll und breit zu diversifizieren“

Claus Sendelbach

Mehrwert fürs Depot: Beimischung von Gesundheits-Aktien

Für das Anleger-Portfolio kann die Beimischung von Gesundheits-Aktien einen erheblichen Mehrwert bedeuten. Zwischen 2005 und 2020 erzielte ein MSCI-World-Portfolio ein Wachstum von 7,6 % p.a. Würde man zum Beispiel nur 40 % Gesundheits-Aktien (gemäß einem Fondskonzept der apoAsset, s. Box) beimischen, wäre die Performance im gleichen Zeitraum auf 8,8 % gestiegen. Zugleich wäre die Volatilität (Risiko) um etwa 0,5 % gesunken. Ein Investment in den Gesundheitssektor ist allerdings kein Selbstläufer. Vielmehr kommt es darauf an, sinnvoll und breit zu diversifizieren. Ein aktiv von Spezialisten verwaltetes globales Fondsportfolio, das die Subsektoren Pharma, Medizintechnik, Dienstleister, Generika, Biotechnologie und Digital Health umfasst, unterscheidet sich grundlegend von Lösungen, die passiv einen Healthcare-Index abbilden. Die hier zugrundliegenden Indices sind nach Marktkapitalisierung aufgestellt und die Pharmariesen darunter wie z.B. Roche, Pfizer, Novartis, etc. weisen zusammen über 60 % eines Index auf. Eine Diversifizierung auch in mittel- und kleinkapitalisierte Aktien kann dabei durchaus lohnen: gerade die kleinkapitalisierten Werte liefern nach einer erfolgreichen M&A-Transaktion durch die Großen der Branche einen spürbaren Performancebeitrag für das aktiv gemanagte Fondsportfolio.

Claus Sendelbach

Geschäftsführer apoAsset